Auf unfaires Verhalten reagieren
BeitragAm Arbeitsplatz kommen Menschen mit unterschiedlichen Persönlichkeiten und Verhaltensweisen zusammen. Das kann mitunter zu Situationen führen, in denen unfaires Verhalten sichtbar wird. Unfaires Verhalten ist kein fest definierter Begriff und daher zunächst eine subjektive Wahrnehmung.
Es kann sich auf das Kommunikations- oder Teamverhalten, das soziale Miteinander, Arbeitsabläufe, Personalentscheidungen, Büropolitik und mehr beziehen. Einige Beispiele für unfaires Verhalten können sein:
- Ein:e Kolleg:in lässt dich in Diskussionen nicht ausreden oder wird persönlich
- Du fühlst dich bei einer Beförderung übergangen
- Jemand heimst für deine Arbeit die Lorbeeren ein
Nachfolgend findest du einige Tipps dafür, wie du einem solchen Verhalten begegnen kannst:
Unfaires Kommunikationsverhalten
z.B. "Totschlag-Argumente" oder persönliche Angriffe
- Springe nicht darauf an. Greife nicht zurück an, aber werde auch nicht defensiv. Bleibe ruhig und bemühe dich, nicht laut zu werden. Es kann helfen, wenn du dir klarmachst, weshalb du dieses Gespräch führst und welches Ergebnis du dir erhoffst.
- Wenn dies nicht möglich ist, solltest du deine Betroffenheit klar in einer Ich-Botschaft formulieren und darum bitten, das Gespräch wieder auf einer sachlichen Ebene zu führen. Sage beispielsweise "Ich fühle mich gerade stark unter Druck gesetzt. Bitte lass uns wieder sachlich zum Thema diskutieren."
- Reagiere mit Humor. Sofern du dich gut damit fühlst, kannst du humorvoll auf die Situation reagieren, um sie zu entschärfen.
- Gegen Totschlag-Argumente ("Das haben wir schon immer so gemacht!") hilft gezieltes Nachfragen ("Was spricht dagegen, auch mal etwas Neues auszuprobieren?"). Das Fragewort "warum" solltest du jedoch vermeiden, da dieses oft als verhörend wahrgenommen wird und leicht zu einer Verteidigungsreaktion führen kann.
- Wenn die Emotionen zu sehr hochkochen, kann es helfen, das Gespräch zu unterbrechen und zu einem späteren Zeitpunkt fortzusetzen.
Anderes unfaires Verhalten
Sprich das problematische Verhalten klar und deutlich an, je nach Situation mit der Person selbst oder mit Vorgesetzten.
Bleibe sachlich.
- Benenne die konkrete Handlung, die dich stört. Sei dabei spezifisch - vermeide Phrasen wie "nie" oder "immer" und beschreibe stattdessen konkrete Situationen ("gestern Nachmittag", "nach unserem letzten Meeting").
- Beschreibe in einer Ich-Botschaft, was diese Handlung in dir ausgelöst hat. ("Ich empfand das Verhalten als...., weil...")
- Verknüpfe diese Botschaft mit einem Wunsch, der dein Gefühl erklärt und Verständnis erzeugt.
- Im letzten Schritt kannst du eine passende Bitte anbringen, wie dein Gegenüber sich in Zukunft besser verhalten kann.
Beispiel: "Gestern Nachmittag hast du unsere gemeinsame Arbeit alleine unserem Chef vorgestellt, ohne mich einzubeziehen. Ich habe mich hintergangen gefühlt, da ich mir für meine geleistete Arbeit auch die entsprechende Anerkennung wünsche und gerne bei der Präsentation dabei gewesen wäre. Bitte sprich in Zukunft solche Meetings vorher mit mir ab."
Je nach Ausmaß und Form des unfairen Verhaltens kann es sich auch um Mobbing oder Diskriminierung handeln. Die entsprechenden Artikel helfen dir, das Verhalten richtig einzuordnen und die passenden Schritte zu unternehmen. Wenn du Unterstützung benötigst, kannst du dich an eine der hier aufgeführten Ansprechpersonen wenden.
Dieser Artikel wurde von Evermood erstellt und zuletzt am aktualisiert.
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